KFZ-Handwerk Tarifergebnis erzielt

2,3 Prozent mehr Geld ab Juli – für Auszubildende 80 Euro mehr im Monat, sowie weitere 3,3 Prozent ab August 2026 für alle. Zudem können Beschäftigte Geld in bis zu 5 zusätzliche freie Tage im Jahr umwandeln. Dieses Ergebnis hat die IG Metall nun auch im Kfz-Handwerk Nordrhein-Westfalen erreicht.

12. Juni 2025 12. Juni 2025


KFZ-Tarifrunde 2025

Mehr Geld und freie Tage im Kfz-Handwerk

2,3 Prozent mehr Geld ab Juli – für Auszubildende 80 Euro mehr im Monat, sowie weitere 3,3 Prozent ab August 2026 für alle. Zudem können Beschäftigte Geld in bis zu 5 zusätzliche freie Tage im Jahr umwandeln. Dieses Ergebnis hat die IG Metall nun auch im Kfz-Handwerk Nordrhein-Westfalen erreicht.

Ab Juli steigen die Entgelte um 2,3 Prozent, die monatlichen Ausbildungsvergütungen erhöhen sich um 80 Euro. Ab August 2026 steigen die Entgelte und Ausbildungsvergütungen um weitere 3,3 Prozent. Die Laufzeit der neuen Entgelttarife: bis Ende Mai 2027.

Dieses Verhandlungsergebnis hat die IG Metall nun auch im Kfz-Handwerk Nordrhein-Westfalen erreicht. Zuvor gab es bereits Tarifabschlüsse in diesen Tarifgebieten: Niedersachsen, Hamburg, Hessen, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, NordOst und Saarland.

Eine Übersicht über die bereits erzielten Tarifergebnisse findet Ihr hier.

Bis zu 5 zusätzliche freie Tage im Jahr 

Neben mehr Geld hat die IG Metall eine Entlastungskomponente erreicht: Ab 2026 haben Beschäftigte einen Anspruch, Geld in zusätzliche freie Zeit umzuwandeln – und so fünf weitere Tage im Jahr frei zu nehmen. Das haben IG Metall und Arbeitgeber in einem neuen Tarifvertrag („WorkFlex+“ / Wandel von Geld in Zeit) vereinbart. 

Im Gegenzug können mehr Beschäftigte mit Zustimmung des Betriebsrats auch die 40-Stunden-Woche vereinbaren. Mit dieser Wahloption zwischen Geld oder Freizeit reagiert die IG Metall gezielt auf die Situation in den Werkstätten. Viele Beschäftigte wünschen sich nicht nur mehr Geld – sondern auch mehr Zeitsouveränität. Diese neue Regelung ist ein konkreter Schritt in Richtung Entlastung und für eine bessere Vereinbarkeit von Leben und Beruf. 

Der Tarifvertrag altersvorsorgewirksame Leistungen (TV AVWL) vom 21. Oktober 2019 ist rückwirkend zum 1. April wieder in Kraft gesetzt. Dass die altersvorsorgewirksamen Leistungen nach diesem Tarifvertrag zusätzlich zu Leistungen zur Altersvorsorge im Betrieb zur Anwendung kommen, können die Betriebsparteien auch in einer freiwilligen Betriebsvereinbarung festlegen. 

Am 21.02.2025 hat die Tarifkommission die Forderungen für diese Branche beschlossen. 6,5 Prozent mehr Geld, 170 Euro mehr für Auszubildende, eine Entlastungskomponente und einen verbesserten Tarifvertrag zur Altersvorsorge. "Im Schnitt aller Betriebe des KFZ-Handwerks in NRW klagen fast die Hälfte der Beschäftigten über mangelnde Wertschätzung. Dies ist ein Ergebnis unserer kürzlich in der Branche durchgeführten Befragung", so Thomas Weilbier, Verhandlungsführer der IG Metall NRW. 

Die erste Tarifverhandlung in NRW fand am 28.03.2025 statt. Die Arbeitgeber legten kein Angebot vor. 

Die Tarifkommission hat sich dafür ausgesprochen, nach dem Ende der Friedenspflicht am 31.03.2025 mit betrieblichen Aktionen und Warnstreiks unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Hieran beteiligten sich in NRW mehr als 2.500 Beschäftigte an 31 betrieblichen Aktionen.

Die zweite Verhandlungsrunde am 28.04.2025 endete ohne Angebot der Arbeitgeber. Vor der dritten Verhandlung am 08.05.2025 fand am Crown-Plaza-Hotel in Neuss eine große Kundgebung  statt, bei der die Beschäftigten lautstark ihren Unmut über die Missachtung ihrer Forderungen äußerten. Auch diese Verhandlung und die am 19.05.2025 brachten kein Ergebnis. Dieses wurde nun am 11.06.2025 erzielt