Aktionstag 15.03.2025 in Köln Weil das jetzt zählt! - Aktionstag der IG Metall in Köln

IG Metall NRW: In Köln haben 23.000 Metallerinnen und Metaller für ein modernes Industrieland, einen starken Sozialstaat und sichere Arbeitsplätze demonstriert.

15. März 2025 15. März 2025 IG Metall NRW


Bundesweiter Aktionstag der IG Metall – 23.000 demonstrieren in Köln für eine starke Industrie mit sicheren Arbeitsplätzen

Presse-Mitteilung, 15.03.2025

In Köln haben 23.000 Metallerinnen und Metaller für ein modernes Industrieland, einen starken Sozialstaat und sichere Arbeitsplätze demonstriert.

Knut Giesler; Bezirksleiter der IG Metall NRW: „Die Zeit drängt. Jeden Tag gehen hier in NRW viele gut bezahlte Industriearbeitsplätze verloren. Das Vertrauen der Menschen in die Gestaltungsfähigkeit der industriellen Transformation ist stark gesunken. Dieses Vertrauen gilt es jetzt schnell zurückzugewinnen. Das Sondervermögen in Höhe von 500 Milliarden Euro ist ein guter Anfang. Jetzt kommt es darauf an, dies mit konkreten Maßnahmen zu hinterlegen, die Arbeitsplätze nachhaltig sichern und die Industrie bei der grünen Transformation unterstützen.“

Der Gewerkschafter forderte in diesem Zusammenhang eine aktive Industriepolitik, die Zukunftstechnologien gezielt fördert, Innovationen ermöglicht und Investitionen auslöst. Alles mit dem Ziel, Arbeitsplätze für die Zukunft zu sichern und neu aufzubauen.

Giesler: „Konkret heißt das: Es muss vor allem um bestehende und neue Infrastruktur gehen. Um den Ausbau der Stromnetze und einen wettbewerbsfähigen Industriestrompreis. Es braucht eine Förderung für Elektromobilität und die Lade- und Wasserstoffinfrastruktur muss ausgebaut werden.“

IG Metall-Tarifvorständin Nadine Boguslawski warnte in Köln: „Deutschland ist eine Bruchbude und muss kernsaniert werden. Zehntausende gut bezahlte tarifliche Arbeitsplätze sind bedroht. 500 Milliarden Euro der künftigen Koalition für Infrastruktur sind erst gut, wenn sie gut verwendet werden. Dieses Geld ist nur dann richtig investiert, wenn es Arbeitsplätze sichert und unsere Industrie und unser Handwerk fit für die Zukunft macht.“ 

Konkret fordert die IG Metall einen baldigen Strompreisdeckel für Industrie und Verbraucher, um energieintensive Unternehmen zu entlasten. Der Weg zu grünem Stahl sei unumgänglich und benötige eine ausreichende Wasserstoff-Infrastruktur. Elektromobilität erforderte ausreichend Ladepunkte, Produktion und Recycling von Batteriezellen vor Ort und Halbleiter. 

Boguslawski forderte mehr Wertschöpfung im Land und mehr Unabhängigkeit. Mit Blick auf ausländische Produzenten sagte sie: „Wer hier verkaufen will, muss auch hier produzieren und Arbeitsplätze schaffen.“ 

Von Arbeitgebern und Politik erwartete Boguslawski Verantwortung: „Zeigt Respekt gegenüber den Beschäftigten, steht endlich zum Standort Deutschland. Wer Geld vom Staat erhält, muss sich an Bedingungen halten: kein Job-Abbau, keine Verlagerung, dafür gute Bezahlung und Tarifverträge!“, sagte Boguslawski. 

Die IG Metall ist laut Boguslawski kampfbereit: „Wir werden unsere Erfolge ebenso hart verteidigen, wie wir sie erkämpft haben.“