Verhandlungsergebnis Schlosserhandwerk NRW:
4,1 Prozent mehr Geld in zwei Stufen
Düsseldorf, 16. Oktober 2025
Die IG Metall NRW und der Arbeitgeberverband Fachverband Metall haben gestern in der 3. Verhandlung der Tarifrunde für das Schlosserhandwerk in NRW ein Ergebnis erzielt. Demnach erhöhen sich die Entgelte der 58.000 Beschäftigten in dieser Branche in zwei Schritten: Zum 01.01.2026 zunächst um 2,85 Prozent und zum 01.12.2026 um weitere 1,25 Prozent.
Die Ausbildungsvergütung steigt überproportional zu den gleichen Zeitpunkten in unterschiedlichen Beträgen je nach Ausbildungsjahr. In Summe ergibt sich am Ende der Laufzeit des Tarifvertrages für das erste Ausbildungsjahr eine Erhöhung von 45 Euro, für das zweite Ausbildungsjahr eine Erhöhung von 49 Euro, für das dritte Ausbildungsjahr eine Erhöhung von 60 Euro und für das vierte Ausbildungsjahr eine Erhöhung von 65 Euro. Die Laufzeit des Tarifvertrages endet am 31.03.2027.
Neben den Erhöhungen der Entgelte und Auszubildendenvergütung haben die Tarifparteien eine Gesprächsverpflichtung zu einer sozialen Entlastungskomponente für besonders belastete Beschäftigtengruppen, beispielsweise in Form einer Umwandlung von Geld in freie Tage, sowie eine Gesprächsverpflichtung zur Verbesserung der Ausbildungslage im Metallhandwerk vereinbart.
Patrick Loos, Verhandlungsführer der IG Metall NRW: „Das Verhandlungsergebnis ist ein fairer Kompromiss. Es stabilisiert die Kaufkraft der Beschäftigten und führt nicht zu einer Überforderung der Betriebe angesichts der nicht ganz einfachen wirtschaftlichen Lage. Die überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütung hilft den jungen Menschen aber auch den Betrieben bei der Suche nach Fachkräften. Trotzdem muss die Branche gerade mit Blick auf die Ausbildung attraktiver werden. Darüber müssen und werden wir in den nächsten Monaten reden.“
Seit dem 6. Oktober haben mehr als 2.000 Beschäftigte aus rund 30 Betrieben in Warnstreiks für dieses Ergebnis gekämpft. Loos: „Ich bedanke mich bei allen, die den Warnstreikaufrufen der IG Metall gefolgt sind. Das war eine wichtige Unterstützung für die Verhandlung, ohne die ein solches Ergebnis nicht zustande gekommen wäre.“
Warnstreiks im Schlosserhandwerk NRW beschlossen
Düsseldorf, 02. Oktober 2025
Nachdem die Arbeitgeber gestern in der zweiten Verhandlungsrunde 1,8 Prozent ab 1. Januar 2026 und weitere 1,2 Prozent ab 1. Januar 2027 für insgesamt 18 Monate angeboten hatten, hat die Tarifkommission für das Schlosserhandwerk NRW dieses Angebot heute als unzureichend bewertet und Warnstreiks für die kommenden Wochen beschlossen. Zwar sei es erfreulich, so Patrick Loos, Verhandlungsführer der IG Metall NRW, dass die Arbeitgeber Bewegung gezeigt hätten, aber das Volumen sei nicht ausreichend.
Die IG Metall fordert in dieser Tarifrunde eine Erhöhung der Entgelte 5,5 Prozent für 12 Monate, sowie eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen. Um den Belastungen der Beschäftigten entgegenzuwirken und die Attraktivität der Branche zu erhöhen, fordert die IG Metall zudem eine Entlastungskomponente. Möglich wäre eine Wahloption von Geld in Zeit.
Loos: „Aufgrund der insgesamt schwierigen konjunkturellen Situation darf die private Nachfrage nicht abgewürgt werden. Die Kaufkraft der Menschen muss erhalten bleiben und gestärkt werden. Dafür ist das Angebot der Arbeitgeber nicht ausreichend. Außerdem darf die Lücke zu den Entgelten in der Industrie nicht größer werden. Das wäre angesichts der ohnehin schwierigen Fachkräftesituation Gift für die Branche. Darum hat die Tarifkommission heute Warnstreiks beschlossen.“
In NRW arbeiten 58 000 Menschen im Schlosserhandwerk. Die aktuellen Tarifverträge sind am 30. September 2025 ausgelaufen. Die nächste Verhandlung findet am 15. Oktober statt.
Hier geht's zum Flugblatt