Tarifrunde Textile Dienste 2025
Forderung: 6 Prozent mehr Geld, mindestens aber 180 Euro und eine Verbesserung der Altersteilzeit.
Die wirtschaftliche Lage in Deutschland mag angespannt sein. Für die Textilen Dienste ergibt sich jedoch ein anderes Bild. Das zeigt eine Befragung der IG Metall unter den Beschäftigten. Das Ergebnis: Trotz Unsicherheiten geht es den Unternehmen gut bis sehr gut. „Die Forderungshöhe berücksichtigt die ökonomische Situation der Unternehmen: Sie ist angemessen, notwendig und leistbar“, so die IG Metall Verhandlungsführerin, Miriam Bürger.
Als großes Problem geben die Beschäftigten den Fach- und Arbeitskräftemangel mit vielen unbesetzten Stellen und einer hohen Personalfluktuation an.
Arbeitskräftemangel: Stress und Krankheit sind die Folgen
Der Arbeitskräftemangel bleibt nicht ohne Folgen. Er führt bei 85 Prozent der Befragten zu erhöhtem Stress und Krankheit. Und es wird deutlich: Das Geld reicht vorne und hinten nicht. Viele sind auf eine Zweitjob angewiesen, um über die Runden zu kommen. Durch die starke Belastung schauen sich zusätzlich immer mehr Beschäftigte nach anderen Arbeitgebern um. „Das ist ein besorgniserregendes Signal. Für 60 Prozent ist ein Jobwechsel weg von ihrem Unternehmen ein Thema“, so Bürger. „Wenn wir die Kolleginnen und Kollegen behalten wollen, muss die Branche attraktiver werden.“
Altersteilzeit in allen Altersgruppen wichtiges Thema
Neben der Entgeltforderung ist auch die Fortführung der Altersteilzeit zu verbesserten Konditionen Teil des Forderungspakets. Als tarifliches Instrument hat sich die Altersteilzeit bereits in den letzten Jahren bewährt. Und ist nicht nur Thema für Beschäftigte, die kurz vor der Rente stehen, sondern bei allen Altersgruppen präsent. Doch die Arbeitgeber machten in der ersten Verhandlung deutlich, dass sie insbesondere die ältere Belegschaft „so lange halten wollen, wie sie können.“
„Die Herausforderungen des Fach- und Arbeitskräftemangels dürfen nicht auf dem Rücken der älteren Kolleginnen und Kollegen ausgetragen werden. Wir brauchen weiterhin einen planbaren Übergang in die Rente – und das für eine steigende Anzahl an Beschäftigten“, so die Antwort von Bürger.
So geht es weiter
Nur einige Tage nach der zweiten Verhandlung am 27. Mai endet die Friedenspflicht. Ab dem 1. Juni 2025 sind Warnstreiks möglich.
Tarifrunde Textile Dienste 2023
Im Juni 2023 schloss die IG Metall nach zahlreichen Warnstreiks einen Tarifvertrag mit folgenden Erhöhungen ab. 1.000 Euro Inflationsausgleichsprämie für die Beschäftigten, 500 Euro für die Auszubildenden im Juli 2023. Im Januar 2024 weitere 300 Euro Inflationsausgleichsprämie (Auszubildene 150 Euro). Die Entgelte stiegen am 1. März 2024 um 150 Euro und am 1. Mai 2025 noch einmal um 150 Euro. Die Angleichung der Ost- und Westtarife wird am 1. Mai 2025 erreicht sein. Die Altersteilzeit wird mit erhöhten Aufzahlungen fortgeführt. Aufzahlungen zum Kurzarbeitergeld bleiben dauerhaft.
Der Tarifvertrag läuft bis zum 31. Mai 2025.